Umgebung
6/5/2023

Der Nationalpark Val Grande: Das größte Wildnisschutzgebiet Italiens

Der Nationalpark Val Grande: Das größte Wildnisschutzgebiet Italiens

Als der Nationalpark Val Grande im Jahre 1992 offiziell gegründet wurde, ahnte vermutlich noch niemand, welch wichtige Rolle die Naturlandschaft schon bald für den Tourismus am Lago Maggiore spielen würde. Denn hier wurde im Hinterland des Piemont direkt am Lago Maggiore das größte Wildnisschutzgebiet von Italien erschaffen. Sogar in der gesamten Alpenregion ist der Val Grande nicht an Größe zu übertreffen. Ausgedehnte Buchen- und Kastanienwälder sind das Markenzeichen des Nationalparks, der stolze 15.000 Hektar umfasst. In weiten Teilen ist der Naturpark zwar schwer zugänglich. Dennoch gibt es einige Wege, die nördlich vom Valle Vigezzo, südlich und westlich vom Ossolatal oder im Nordosten vom Valle Cannobina hineinführen.

Ein Mekka für Bergsteiger und Wanderer

Doch die Spuren dieser tragischen kriegerischen Auseinandersetzungen sind heute zum Glück größtenteils verweht. Denn heute verzaubert das Val Grande als Paradies für Bergsteiger und Wanderer, die sich auf Schusters Rappen auf die Pfade der wilden, rauen Naturlandschaft begeben möchten. Wanderwege sind allesamt beschildert und gekennzeichnet. Ältere Wege und Maultierpfade einstiger Bewohner sind zum Teil zugewachsen. Einstige Alpen und das Weideland lassen sich heute zumeist nur noch erahnen. Denn der Nationalpark Val Grande ist ein lebhaftes Beispiel dafür, dass sich die Natur das Land schrittweise zurückerobert.

Mit Lehrtafeln ausgestattete Wanderwege

Dennoch ließ es sich die Parkverwaltung nicht nehmen, kleine Wanderwege mit Lehrtafeln zu versehen. Diese Wege, sogenannte Sentieri Natura, sind sehr gut für Wanderungen in leichteren Schwierigkeitsgraden geeignet. Möchten Bergsteiger oder Wanderer das Val Grande hingegen auf eigene Faust erobern, sollten die Besucher gut trainiert und auch ausgerüstet sein. Wander- und Klettertouren durch das Val Grande sind eine besondere Herausforderung. Einen Schlafsack, Kompass, Proviant und eine Isomatte sollten die Ausflügler hierbei stets mit sich führen. Außerdem hat die Parkverwaltung mittlerweile mehrere Berghütten eingerichtet, in denen die Wanderer übernachten können. Wer eine größere Tour plant, kann auf Wunsch sogar einen Wanderführer mieten. Da in zentral gelegenen Teilen des Parks kein Handyempfang vorhanden ist, sollten Aktivurlauber dringend von Touren in Eigenregie absehen.

Tipps zur Anreise mit dem Auto

Ein Zugang zum Nationalpark Val Grande ist von mehreren Ortschaften aus möglich, die sich rund um den Park befinden. Wer mit dem Auto anreisen möchte, erreicht das Naturparadies über eine recht enge und kurvige Straße im Hauptort Cicogna. Cicogna ist außerdem der Ort, an dem die Parkverwaltung ein größeres Informationszentrum eröffnet hat. Die Tore dieses Zentrums sind im August täglich außer Montag sowie im Juli, September und Oktober jeweils an den Wochenendtagen geöffnet.

Atemberaubende Aussichten von hohen Bergen

Die eindrucksvollsten Sehenswürdigkeiten des Nationalparks sind zwei Berge, die sich über dem Val Grande erheben. Einer dieser Berge ist der Pizzo Mottac, der in der Mitte des Naturparadieses zwischen Tälern bis zu 1.802 Meter in die Höhe ragt. Direkt unter dem Gipfel befindet sich eine Hütte, die Alpe Mottac. Von dieser Hütte und dem Gipfel aus können Ausflügler ihre Blicke über das ganze Tal und umliegende Bergwelten schweifen lassen. Der Pizzo Proman thront ebenfalls über dem Val Grande. Wanderer erreichen diese knapp 2.100 Meter hohe Erhebung von der Alpe della Colma, die etwa zwei Stunden von dem Berg entfernt ist. Dieser Wanderweg ist insbesondere für anspruchsvolle Wanderer geeignet, die schmale Grade erobern und für einfache Kletterpartien gerüstet sein müssen. Doch haben die Wandersleute den Gipfel erreicht, entschädigt der Panoramablick auf die Berge und den Lago Maggiore für alle Mühen.

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